Montag, 25. April 2016

Moonraker - Streng geheim


Unlängst las ich, übrigens zum ersten Mal, den James-Bond-Roman Moonraker von Ian Fleming. Den gleichnamigen Film mit Roger Moore hatte ich natürlich schon oft gesehen.
Die Handlung des Films weicht von jener des Romans beträchtlich ab, was für die Bond-Reihe allerdings nicht unüblich ist. Vom Buch selbst ist mir noch am besten in Erinnerung, dass James Bond an einem offensichtlich durchschnittlichen Bürotag gleich einmal fünf Zigaretten raucht, während er einen Bericht durchsieht. Anschließend trinkt er zu seinem relativ späten Mittagessen gegen 14.30 eine halbe Karaffe Rotwein. Das ist allerdings erst der Auftakt zu zwei Flaschen Champagner und einem Drink, die er sich am Abend in einem Klub genehmigt, wobei dies allerdings zu seinem Plan gehört. Er möchte nämlich einen potentiellen Falschspieler entlarven. Für unsere Verhältnisse unvorstellbar luxuriös beginnt Bond seine Arbeit erst gegen 10.00 (vermutlich, weil er wegen des routinemäßig hohen Alkoholkonsums vom Vortag erst einmal ordentlich ausschlafen muss!).
Die Handlung des Romans ist rasch skizziert: M bittet Bond mit ihm in dessen exklusiven Spielklub Blades zu gehen, um dort den erfolgreichen Unternehmer und Liebling der Öffentlichkeit Sir Hugo Drax zu beobachten. Der Präsident des Klubs ist nämlich der Meinung, dass Drax ein Falschspieler ist. Ein Verdacht, der geradezu absurd erscheint: Drax ist nämlich nicht nur ein überaus erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein Patriot erster Güte: Auf eigene Kosten baut er für England eine Atomrakete mit unvorstellbar hoher Reichweite. Der Name dieser Rakete ist Moonraker.
Wie Bond dann tatsächlich herausfindet, spielt Drax wirklich falsch, worauf er von 007 natürlich eine ordentliche Abreibung am Kartentisch erhält. Um diese Revanche auszuführen, muss Bond eben die erwähnten Mengen Alkohol konsumieren (Er gibt vor, betrunken zu sein.). Immerhin wird im Buch erwähnt, dass er tags darauf mit einem gehörigen Kater ins Büro fährt, was einen nicht weiter verwundert. Umso überraschter ist Bond dann, als er erfährt, dass er als neuer Sicherheitsoffizier beim Moonraker-Projekt eingeteilt ist. Sein Vorgänger ist nämlich ermordet worden. Wie es weitergeht, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Wer Interesse am Buch bekommen hat, sollte es einfach selbst lesen ….


Sonntag, 17. April 2016

Maria Saal II

Die Fotos vom letzten Mal waren leider unbrauchbar. Deshalb habe ich gestern noch einmal welche gemacht.

Das erste zeigt die Reliefplatte von der Südwand des Domes: Achill schleift den getöteten Hektor hinter seinem Streitwagen her. Die Figur ganz rechts stellt die Grabstatuette des getöteten Patroklos dar. Über dem Streitwagengespann schwebt ein Schutzgott. Er soll Patroklos ins Jenseits begleiten.
Wir erinnern uns an die grausame Episode aus dem Trojanischen Krieg: Achill tötet Hektor im Zweikampf und schändet seine Leiche, indem er sie hinter seinem Streitwagen herzieht. Es ist dies seine Rache für den Tod des Patroklos, der seinerseits von Hektor im Kampf getötet wurde. 
Sieht man die Platte genauer an, fällt auf, dass sich die Figuren im rechten Bereich konzentrieren. Achill und Hektor bilden ein liegendes V. Dazwischen steht die Statutte des Patroklos.
Nach dem Besuch des Domes (eigentlich ist es eine Propsteikirche, wie wir früher nachgelesen haben) radelte ich weiter nach Karnburg und anschließend  Richtung St. Veit. Unten seht ihr ein Foto vom  herrlichen Radweg.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.


P.S. Die guten Ideen kommen einem immer später. Die Informationen zum Relief habe ich aus zwei Büchern, nämlich aus Auf Römerspuren wandern rund um Tanzenberg (S. 82) und aus Mythos Magdalensberg (S. 168). Wer sich für das Zollfeld und seine Geschichte interessiert, ist mit beiden Werken gut bedient.

Literaturtipp:
Auf Römerspuren wandern rund um Tanzenberg, ed.: Helmut Graf (Bundesgymnasium Tanzenberg 1997).
Paul Gleirscher und Erwin Hirtenfelder, Mythos Magdalensberg. Pompeji der Alpen und heiliger Gipfel (Wien - Graz - Klagenfurt: Styria 2014). 

 

Mittwoch, 13. April 2016

Der Dom zu Maria Saal



Der Dom zu Maria Saal

Letzte Woche nutzte ich das herrliche Wetter und machte eine Fahrradtour, die mich über Annabichl, St. Georgen und Judendorf nach Maria Saal führte. Hinter dem Flughafen steigt der Weg nach St. Georgen ein wenig an und verläuft dann in sanften Wellen den Ost- und Südosthängen des Maria Saaler Berges entlang. Diese Strecke gehört für mich zu einer der schönsten in der Umgebung von Klagenfurt, die ja wahrlich nicht gerade arm an bezaubernden Rad- und Wanderrouten ist. 

In Maria Saal angekommen stellte ich mein Rad auf dem seltsam renovierten Hauptplatz ab und betrat durch das Osttor das Gelände des Domes. Da es Freitagnachmittag war, befanden sich nur zwei Besucher und die Angestellten des Domshops dort. An der Außenwand der Kirche sind neben christlichen Grabsteinen auch zahlreiche römische Reliefplatten eingemauert. Dort findet man unter anderem auch die Darstellung einer Szene aus dem Trojanischen Krieg: Achill schleift Hektor, den er soeben getötet hat, hinter seinem Streitwagen her.
Ich betrat den Dom durch den Seiteneingang und suchte den sogenannten Teufelstritt, den ich leider nicht fand: Mit der Kirche verbindet sich nämlich die Sage von einem jungen Mädchen, das vom Teufel verfolgt wurde und in der Kirche Zuflucht fand. Der Teufel konnte natürlich nicht hinein, stampfte wütend mit dem Fuß auf und hinterließ deshalb einen Abdruck auf der Schwelle eines Einganges. Diesen sieht man bis heute.
Das Mädchen wurde natürlich gerettet. 

Ich beendete meinen Rundgang durch Dom und Kirchenareal und ging zu meinem Fahrrad. Danach radelte ich entlang der Glan zurück nach Klagenfurt.

Ein schöner und empfehlenswerter Ausflug!!!